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MEXIKO ERLEBEN Die Blumenkriege

 Der Krieg und die Praktizierung von Menschenopfern war für die antiken Kulturen der Mexicas, die Menschen, die die damalige Hauptstadt des Imperiums bewohnten,  normaler Bestandteil ihres Lebens.

 

Aus heutiger Sicht ist das schwer nachzuvollziehen, sofern man keine Kenntnis über das Weltbild jener Menschen hat.

 

Der "Sinn" eines Krieges ist es, einen Gegner zu entmachten, zu zerstören oder zu töten.

 

Wirklich? Nun gut - in manchen Fällen ist es tatsächlich so.

Für die Mexicas allerdings galten andere Motive und Beweggründe, einen Krieg zu entfachen.

 

 

 

Einer der wichtigsten Götter des antiken Mexiko war Huitzilopochtli, der Sonnengott.

 

Eine der Hauptaufgaben dieses Gottes war es, täglich, bei Sonnenaufgang, mit einer Vierhundertschaft seiner als Pfeile ausgebildeten Strahlen gegen dieselbe Zahl an Sternen zu kämpfen.

 

Dieser Kampf war notwendig, um deren Untergang und somit den Sonnenaufgang und einen neuen Tag zu gewährleisten.

 

Für die Bewohner des antiken Mexiko war Huitzilopochtli ein göttlicher Krieger, der allmorgendlich Blut verlor, um seinem Volk den Weiterbestand zu sichern.

 

Die Aufgabe der Mexicas ihrerseits war es nun, Huitzilopochtli bei Laune zu halten, ihm zu dienen und ihn zu nähren, was aus ihrer Sicht nur durch die Opfergabe von menschlichem Blut möglich war.

 

 

Sobald die Priester, die neben den Göttern und dem König die höchsten Ämter und somit die Macht innehatten,  der Meinung waren, dass die Sonne und irgendeine andere Gottheit Nahrung und mehr Opfer benötigte, waren die Krieger zweier Dörfer dazu aufgerufen in den Kampf zu ziehen.

 

ZIel dieser Kriege war nicht vorrangig die Vernichtung des Gegners.

 

Die Unterlegenen waren einerseits Gefangene, andererseits huldigte man ihnen, da ihnen etwas zuteil wurde, was allgemein als eine Ehre empfunden wurde.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sie wurden zum Altar des Templo Mayor geführt ( galt als religiöses Zentrum des Imperiums), wo ihnen das Herz herausgeschnitten und zusammen mit ihrem Blut dem Gott als Opfer dargebracht wurde.

 

Der Name "guerras floridas" bzw. Blumenkriege geht darauf zurück, denn die "Blume" war das Herz.

 

 

Für das antike Mexiko waren diese Rituale nicht nur etwas völlig Normales, sondern auch Lebensnotwendiges, da nur durch sie der Fortbestand ihres Volkes und der Welt zu gewährleisten war.

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