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DIE HÖHLEN VON CACAHUAMILPA

Man sagt, dass die Höhlen des Nationalparks von Cacahuamilpa zu den größten und schönsten der Welt zählen – ein Grund mehr, um neugierig zu sein und mich darauf zu freuen!

 

Entdeckt wurden sie von Manuel Sainz de la Peña im Jahre 1834, 1936 wurden sie zum Naturschutzgebiet erklärt.

 

Die Anreise von Mexiko-Stadt führt durch Morelos in den Bundesstaat Guerrero und dauert, laut Routenplaner, rund zwei Stunden.

 

Allerdings – die Realität sieht etwas anders aus, vor allem an einem Samstag eines langen Wochenendes: ich startete um circa acht Uhr in Mexiko-Stadt und kam erst gegen zwölf Uhr an!

 

Ein großer Parkplatz bietet genug Platz, allerdings an diesem Tag, war er gegen Mittag bereits fast vollständig besetzt.

 

Der Zugang zu den Grotten führt durch ein überdachtes Gebäude, wo sich die Kassen befinden und mich die erste Überraschung erwartet – aber darauf werde ich etwas später eingehen….

Der Nationalpark von Cacahuamilpa liegt in einer gebirgigen Zone der südlichen Sierra Madre, im nördlichen Teil des Bundesstaates Guerrero, und unschließt die Bezirke Pilcaya und Taxco.

Das Gebiet ist felsig, mit Formationen aus Sedimentgesteinen aus dem Tertiär, der Nationalpark setzt sich vor allem aus Kalkgestein sowie metamorphen Gestein aus Kreide – und Jurazeit zusammen.

Der Name Cacahuamilpa leitet sich aus dem Náhuatl ab und bedeutet „ Ort, wo die Cadahuate (Erdnuss) wächst“. Die antiken Indigenas bezeichneten den Ort auch als „salachi“.

 

Bereits der Eingang zur Höhle, der wie ein riesiger Schlund aus dem Felsen ragt, ist mit seinen Maßen von 21 Metern in der Höhe und 42 Metern in der Breite beeindruckend! 

 

Der Schlund in die Unterwelt

Cacahuamilpa gehört zu einem Höhlensystem, das sich aus zwei getrennten „Stockwerken“ zusammensetzt, mit einer vertikalen Höhe von ungefähr 100 Metern: zu seinem oberen Teil zählen die trockenen Höhlen von Cacahuamilpa und Carlos Pacheco, den unteren Teil durchqueren die Flüsse Contalcoatlán und San Jerónimo, die sich am Höhlenausgang zum Río Amacuzac vereinen.

 

Übereinstimmende Theorien zeigen, dass sich in den massiven Kalkgesteinen nach ihrem Entstehen ein dreidimensionales Netz aus Rissen entwickelt hatte - eine Folge von Verschiebungen in der Tektonik, wie dem Auseinanderdriften und Wiederzusammenschluss von Gesteinsteilen einerseits und andererseits der Bildung von Gesteinsschichten an der Oberfläche.

 

Cacahuamilpa ist mit Sicherheit die bekannteste Höhle in Mexiko und Funde von Resten von Keramik in ihrem Inneren lässt darauf schließen, dass seine Nutzung bis in prähispanische Zeit zurückgeht. 

 

Die Entdeckung

Nach der Konquistation hielt die indigene Bevölkerung der Umgebung hielt ihre Existenz vor den Spaniern geheim und erst ein Akt des Mitgefühls erlaubte seine Entdeckung.

 

1834 gewährten sie dem wohlhabenden Plantagenbesitzer Manuel Sainz de la Peña Unterschlupf und Asyl in der Höhle, um ihn, aus welchen Gründen auch immer, vor der Justiz zu bewahren.

 

 

 

1835 organisierte der Baron von Gros, französischer Botschafter, die erste wissenschaftliche Expedition zur Erforschung der Höhlen.

 

Er war ein Fan von Daguerre`s  Entdeckungen in der Fotografie, er malte und fertigte die ersten Bilder der Höhle an. 

 

Jean Baptiste Louis Gros, 1793 - 1870

 

Baron Jean Baptiste Louis Gros

 

Grutas de Cacahuamilpa, 1835

Öl auf Leinwand, 101 x 130,7cm

 

 

Colección Museo Soumaya, Fundación Carlos Slim

Das Zicklein

Die Höhlen bestehen aus weitläufigen Hohlräumen, die untereinander durch eine Galerie verbunden sind.

 

Getrennt sind sie entweder durch verschiedene natürlich entstandene Gesteinswände, durch säulenartige Abtrennungen der im Laufe der Zeit entstandenen Stalatiten und Stalagmiten oder durch den Gesteinsschutt von eingebrochenen Höhlendächern.

 

Die Formationen der Unzahl an Stalagtiten und Stalagmiten gaben den mehr als 90 „Säle“ ihre Namen, wie zum Beispiel „Das Zicklein“, „Die Orgel“, „Der Thron“, „Die Morgendämmerung“, „Der Tod“ oder „Der Friedhof“.

 

Der Saal „Panteones“ wird zu bestimmten Zeiten aufgrund seiner fantastischen Akustik auch als Veranstaltungsort genutzt, wo Konzerte aller großer Orchester Mexikos stattfinden und auch namhafte Künstler, wie zum Beispiel Andrea Bocelli, Miguel Bosé und Placido Domingo auftraten.

Puma, Luchs & Fledermaus

Zu den Tierarten, die die Höhlen bevölkern, zählen Dachse, Waschbär, Schlangen, Spinnen und Fledermäuse.

 

 

Der angrenzende Nationalpark beherbergt mehr als fünfhundert Pflanzen- und 195 Tierarten, wie zum Beispiel zahlreiche Geier, Nutrias, Pumas, Luchse, Ozelote, grüne Leguane oder Klapperschlangen.

 

 

Die kleine Schwester

Carlos Pacheco

 

 

Diese Höhle befindet sich ungefähr 400 Meter südlich der Höhle von Cacahuamilpa, sie ist etwas unbekannter, das sie etwas kleiner, aber keinesfalls weniger schön ist. 

 

Der Wermutstropfen

Es war für mich zu erwarten, dass Cacahuamilpa ein touristischer Ort ist, aber für mich zeigte sich der Tourismus hier leider in einer etwas unangenehmen Form.

 

Sobald man den Bereich der Kassen betritt, ist man einer nicht überschaubaren Zahl an Verkäufern ausgesetzt, die ihre Waren in sehr aufdringlicher Art an den Mann bringen wollen.

 

Es ist nicht möglich, die Höhle ohne Führung zu betreten oder zu besichtigen.

Meine Gruppe zählte ungefähr 50 Personen. Der Führer leitete uns durch ungefähr 2 Kilomenter des Höhlensystems, referierte jeweils nach circa 50 Metern in einem extrem monotonen und langweiligen „Vortragsstil“ oder machte sich über die Gesteinsfiguren lustig.

 

Sobald er aufgehört hatte zu reden, schaltete er die Beleuchtung ab und es blieben keine 5 Minuten, um Fotos zu machen oder die großartigen Formationen auf sich wirken zu lassen.

 

In der Höhlenmitte beendete er seine Führung, kassierte sein Trinkgeld und überließ die Gruppe sich selbst.

 

Auch am Rückweg war es, aufgrund der Dunkelheit nicht möglich, noch einmal innezuhalten und das Ambiente zu genießen, ausserdem gestaltete er sich vor allem für ältere Personen etwas schwierig, da er kaum beleuchtet war ( der feuchte betonierte Weg ist nur spärlich mit kleinen Lampen beleuchtet).


Es ist logisch, dass es nicht einfach ist, einen Ort, der täglich von so vielen Menschen besucht wird, zu organisieren, aber der Aufenthalt lässt sich vermutlich doch etwas "einladender" gestalten, sodass man sich nicht nur als "Melkkuh" fühlt, sondern der Höhle, die wirklich atemberaubend schön ist, auch die Zeit widmen zu können, die ihr gebührt.

 

 

Wirklich schade!

 

 

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